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Palästinenser erwägen unabhängigen Staat

■ Intifada und PLO uneinig / Israelis gegen PLO-Verwaltung

Jerusalem (ap/taz) - Die Führer des Palästinenseraufstands in den israelisch besetzten Gebieten erwägen die Ausrufung eines unabhängigen Staates. Ein Gewährsmann sagte am Freitag, in den vorliegenden Entwürfen werde das Existenzrecht Israels anerkannt. Die Unabhängigkeit werde vielleicht schon in wenigen Wochen proklamiert werden.

Ein anderer Informant erklärte, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) ziehe die Bildung einer palästinensischen Exilregierung in Betracht. Palästinenser im Westjordanland könnten die Verantwortung für Krankenhäuser, Schulen und andere Einrichtungen übernehmen, nachdem Jordanien für Mitte August die Entlassung oder Pensionierung von 21.000 Bediensteten angekündigt hat. Dagegen sagte ein dritter Gewährsmann, die Anhänger Jassir Arafats in der PLO hätten die Ausrufung eines palästinensischen Staates für die nahe Zukunft verworfen, weil sie den Widerstand der radikaleren PLO-Fraktionen fürchteten.

Sowohl Israels rechter Likud-Block als auch die ebenfalls an der Regierung beteiligte Arbeiterpartei wollen verhindern, daß die PLO oder die UNO für Jordanien in den besetzten Gebieten einspringen. Premierminister Shamir sagte, daß es keinen Grund gebe, die israelische Politik zu ändern: Sie gründe sich auf das Camp-David-Abkommen mit Ägypten, das palästinensische Selbstverwaltung unter israelischer Herrschaft vorsehe. Der Führer der Arbeiterpartei, Außenminister Peres, drängt andererseits darauf, daß die „jordanisch-palästinensische Option“ wieder belebt wird.

awo

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