: Altersschwäche in zwanzig französischen Atommeilern
Fessenheim (afp/taz) - Block1 des seit seiner Errichtung heftig umstrittenen französischen Atomkraftwerks Fessenheim muß voraussichtlich vorzeitig mit neuen Dampfgeneratoren ausgestattet werden. Entsprechende Presseberichte bestätigte jetzt der stellvertretende Leiter des AKW, Michel Drubigny. Danach sollen die drei Druckgeneratoren des Druckwasserreaktors in „fünf bis zehn Jahren“ ausgetauscht werden. Damit reagieren die Verantwortlichen auf die seit Jahren beobachtete hohe Abnutzung der Generatoren-Rohre, die nach einem Bericht des staatlichen französischen Elektrizitätskonzerns EDF auch in den anderen 19 anderen 900 -Megawatt-Reaktoren der ersten Generation festzustellen ist. Weil durch sogenannte Haarrisse radioaktives Wasser aus dem Primär- in den Sekundärkreislauf gelangte, mußten im Block 1 des AKW Fessenheim bisher rund 460 von insgesamt 10.000 Rohren verstopft werden. Die EDF glaubt, daß der Reaktor bis zu 15 Prozent untaugliche Rohre verkraften kann.
Unter AtomkraftgegnerInnen gilt der Meiler in Fessenheim als „schlummernde Zeitbombe“, nicht nur wegen der Ermüdungsrisse, sondern auch weil nur wenige Kilometer von dem nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze gesichertenein Reaktor ein Militärflughafen betrieben wird.
Der für die AKWs zuständige EDF-Mann, Lucien Bertron, hatte kürzlich eingeräumt, daß der Bruch eines abgenutzten Genrator-Rohrs nie „ganz auszuschließen“ sei. Zuletzt war bei einem solchen Vorfall im US-Atommeiler Anna ein schwerer Unfall nur knapp verhindert worden.
gero
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