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„Biz Bize“ vor Gericht

■ Ab Montag Arbeitsgerichtsprozeß des kurdischen „Biz Bize„-Mitarbeiters Ibrahim Atakli gegen Radio Bremen

Am Montag wird es öffentlich: Der Kleinkrieg in der Redaktion der türkischen Regionalsendung „Biz Bize“ wird dann vor dem Bremer Arbeitsgericht weitergeführt. Dort klagt der „feste freie“ Mitarbeiter Ibrahim Atakli auf Weiterbeschäftigung in der Sendung. Im Juni war er von Radio Bremen entlassen worden.

Atakli hat sich vorgenommen, die Hintergründe seiner Entlassung vor Gericht zur Sprache zu bringen: Es handele sich um eine „politisch motivierte Intrige“ gegen ihn, ließ er durch seinen Anwalt Hans-Eberhard Schultz dem Gericht erklären. In dem Schriftsatz des Anwalts wird ein anderer türkischer Mitarbeiter der „Biz Bize„-Redaktion beschuldigt, Informationen über Atakli gesammelt und Protokolle angefertigt zu haben.

Der Gefeuerte war der einzige „Biz-Bize„-Mitarbeiter kurdischer Nationalität. Wie in allen türkischsprachigen ARD -Sendungen kam auch bei „Biz Bize“ die unterdrückte kurdische Minderheit von Anfang an nicht vor. Ebensowenig gab der Sender Veranstaltungen der in Bremen lebenden Kurden bekannt. Das wurde erst anders, seitdem Atakli regelmäßig mitarbeitete.

Sinn des stillschweigenden Kurdenverbotes in den öffentlich -rechtlichen Anstalten: Dieser blutige Konflikt soll die Sendungen nicht stören. In Bremen ist das gründlich mißlungen. Die deutsche Obrigkeit des Senders versuchte, der Situation durch verschärfte Kontrolle und Reglementierung der türkischen MitarbeiterInnen Herr zu werden. Bisheriger Höhepunkt: Die Entlassung Ataklis.

mw

Verhandlungsbeginn: Montag um 11.00 vor dem Arbeitsgericht in der Findorffstraße.

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