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UNO-Friedensplan für Westsahara

Bonn (afp) - Nach den Waffenstillstandsankündigungen im Golf und in Angola soll nun auch Frieden in der Westsahara einkehren, wo sich seit über zwölf Jahren das angrenzende Marokko und die Befreiungsbewegung „Polisario“ das Gebiet streitig machen. UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar überreichte am Donnerstag in New York den beiden Kontrahenten im „Wüstenkrieg“ einen entsprechenden Plan, dem beide Seiten bis zum 1. September zustimmen sollen.

Das von der UNO als „Westsahara“ bezeichnete Territorium war ursprünglich eine spanische Kolonie, die das Mutterland gegen den Willen Algeriens und der „Polisario“ 1976 Marokko und Mauretanien übergab. Die beiden Staaten teilten das Gebiet unter sich auf, verwalteten es aber gemeinsam.

Mit der Unterstützung Algeriens rief die saharauische Befreiungsbewegung noch im gleichen Jahr die „Demokratische Arabische Republik Sahara“ (DARS) aus, die heute von 73 Staaten anerkannt wird, und begann gleichzeitig einen Guerrillakrieg gegen die beiden Verwaltungsmächte.

Mauretanien verzichtete schließlich auf seinen Teil und unterzeichnete mit der „Polisario“ 1979 einen Friedensvertrag. Die Folge war, daß Marokko auch noch diesen Teil annektierte.

Als die DARS als Vollmitglied in die Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) aufgenommen wurde, trat Rabat aus Protest aus der OAU aus.

Um sich die reichen Bodenschätze (Phosphat) der Westsahara zu sichern, hat Marokko mehrere „Mauern“ um die bekannten Lagerstätten errichtet. Das 260.000 Quadratkilometer große Gebiet, das Rabat aus historischer Sicht als einen Teil Marokkos betrachtet, besteht ansonsten größtenteils aus Wüste.

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