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Generalstreik in Ravenna verhindert Heimkehr des Italo-Giftschiffes

Rom (taz) - Der deutsche Giftfrachter „Karin B.“, der von der italienischen Regierung als „noble Geste der Verantwortung für die Umwelt“ illegal in Nigeria deponierten Giftmüll nach Italien zurückbringen sollte, erhält jetzt möglicherweise ein neues Ziel; nachdem sich die Einwohner des Zielhafens Ravenna mit Generalstreik und Hafenblockade gegen die Ankunft wehren und auch alle anderen in Frage kommenden Häfen mit bösen Drohungen reagierten, hat das Zivilschutzministerium eine „ganz andere Lösung“ aus dem Ärmel gezaubert: „Gleich mehrere seriöse Angebote“, so ein Sprecher der Behörde, habe man erhalten, von Ländern, die die schmutzige Fracht aufnehmen wollen, „europäische auch“, und, ach, nun stehe man „regelrecht vor der Qual der Wahl“, der Frage, wem man den Zuschlag geben solle.

Umweltschützer sind da skeptisch, zumal das Ministerium die Namen der Länder nicht nennen will, - und zumal bis heute noch niemand weiß, was an Gift in den Fässern steckt: Voraussetzung dafür, daß die aufnehmenden Länder auch Anlagen zu seiner Vernichtung besitzen. Italienische Zeitungen nannten die Bundesrepublik, Frankreich und Großbritannien unter den Interessenten.

Nigeria und andere afrikanische Länder sollen nach italienischen Agenturmeldungen inzwischen die Todesstrafe für illegale Einfuhr von Giftmüll beschlossen haben.

Werner Raith Siehe auch Querspalte auf Seite 4

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