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Fischesterben in Woltmershausen

■ Tote Aale in den Gräben hinter Brinkmann / Zigarettenfirma weist jede Schuld von sich

Das Wasser in den Gräben ist fast ganz undurchsichtig, alle paar Meter schwimmen junge tote Aale kieloben, an den Böschungen vertrocknen Algen, die von einigen der 120 Parzellisten herausgeschöpft wurden. „Dabei ist das Wasser bis heute morgen wieder klarer geworden“, schimpft ein Kleingärtner, „so viel Wasser ist da sonst überhaupt nicht drin. Da machen sie bei Brinkmann wohl wieder die Kessel sauber.“

Doch neue Spülungen werden vom Sprecher der Zigarettenfirma, Dohms, dementiert. Seit Montag sterben in dem Parzellengebiet entlang des Neuen Schutzdeichs in Woltmershausen, gleich hinter den Brinkmann-Hallen, die Fische. Für die Anwohner, die seit Montag nicht einmal mehr ihre gepflegten kleinen Rasenstücke mit dem Wasser sprengen, gilt die Zigarettenfabrik als Übeltäterin. Nach einem Rohrbruch war dort Wasser in den Keller einer Halle geströmt, in dem auch Tabak gelagert war. Die Feuerwehr hatte das Wasser in das Grabensystem abgepumpt - nicht, ohne sich vorher beim Wasserwirtschaftsamt von der Unbedenklichkeit dieser Aktion zu überzeugen, sagt Firmensprecher Dohms, der jede Verantwortung der Firma für das Fischesterben abweist. Daß das Nikotin aus dem Tabak für die verheerenden Folgen in den Gräben sorgt, hält er „für völlig ausgeschlossen“ - es zersetze sich in der Natur sehr schnell.

Die Anwohner hatten am Montag versucht, an Aalen noch zu retten, was zu retten war. Mit Köchern wurden die Fische eingesammelt und in der Ochtum wieder ausgesetzt. Genutzt hat ihnen das nichts: Dort starben die Fische am verschmutzten Löschwasser, daß von der Bekämpfung eines Baumwollbrandes in die Ochtum floß.

Dieses Löschwasser macht Dohms auch für das Sterben in den Gräben verantwortlich. Beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt, das mit der Untersuchung beauftragt ist, war gestern noch keine Stellungnahme zu erhalten.

mc

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