: Vote rich
■ Plebiszit für die Millionen
Wen immer die Amerikaner am 17.November ins Weiße Haus hieven, eins steht fest: Keiner der vier Anwärter auf den ersten oder zweiten Platz ist auf das Präsidentengehalt angewiesen. So gilt George Bush als Mensch, dem der Goldene Löffel bereits seit seiner Geburt im Hals steckt. Seine Familie gilt als bestens situiert, er selbst hat, mit einem entsprechenden Startkapital von Papa und Onkel ausgerüstet, noch einmal reichlich Dollar im Ölgeschäft gemacht. Mindestens zwei Millionen soll allein auf seinen Privatkonten schmoren. Um so überraschter war denn auch die US-Öffentlichkeit, als Bush mit Quayle noch einen Vize -Präsidenten präsentierte, der ihn an Dollars bei weitem in den Schatten stellt. Gut 200 Millionen Dollar, so die CBS -Reporterin in New Orleans, hat der Quayle-Clan im Kreuz. Aber auch der demokratische Vize braucht sich nicht wegen Armut zu schämen. Bentsen stammt aus einem reichen Stall texanischer Großgrundbesitzer und hat als Besitzer einer Versicherungsagentur noch kräftig dazuverdient. Sein Privatvermögen wird auf zehn Millionen Dollar geschätzt.
Gegen diese Drei fällt Dukakis merklich ab. Seine Familie gehört allenfalls zum gehobenen Mittelstand, sein Vermögen soll sich zwischen 500.000 und einer Million Dollar bewegen. Er darf allerdings noch auf einige Erbschaften hoffen, die ihm mögliche politische Niederlagen versüßen können.
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