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Albrechts Wahrheiten

■ Noch ein Zeuge gegen den Ministerpräsidenten

Strahlend trat Ernst Albrecht am Freitag nach seiner Aussage im Spielbankausschuß vor die Presse und erzählte seine Geschichte der Spielbankbeteiligung. Da hatte dann Laszlo Maria von Rath den Namen der CDU mißbraucht, sowohl die Partei als auch die Spielbankgruppe Kalweit betrogen und, um das zu verschleiern, erst vor der Presse und am Ende auch noch vor dem Ausschuß falsche Angaben gemacht.

Wie genau es von Rath mit der Wahrheit nimmt, wissen wir nicht. Was dagegen Albrecht angeht, so ist dies bekannt. Als er 1977 nach Lüchow-Dannenberg schrieb, dort würde keine WAA mehr gebaut, wurde er erst nach Jahren der Lüge überführt. Fast ein Jahrezehnt dauerte es, bis aus dem Celler Loch eine Albrechtsche Staatsbombe wurde. Als dann der Ministerpräsident im vergangenen Jahr in Buschhaus eine halbfertige Anlage in Betrieb nahm, war schon nach einigen Monaten Albrechts Finte in aller Munde.

Jetzt ist Albrechts Geschichte der Spielbank schon nach ein paar Tagen widerlegt. Während der Ministerpräsident es vor dem Ausschuß noch sichtlich genoß, mit Protokollen, nichtssagenden alten Terminkalendern und CDU-Archivalien zu tricksen, war schon einen Tag lang die nächste Zeugenaussage im Kasten. Albrecht hat am Freitag auf die CDU nichts kommen lassen, auch Hasselmann und Haaßengier voll gedeckt. Niedersachsens CDU hat aus der Kieler Affäre nichts gelernt.

Jürgen Voges

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