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Brooklyn Rivera-betr.: "Miskito-Führer in Bonn empfangen", taz vom 13.8.88

betr.: „Miskito-Führer in Bonn empfangen“, taz vom 13.8.88

Im Bericht über den bedeutendsten Indianerführer der Atlantikküste Brooklyn Rivera, der auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker drei westeuropäische Länder besuchte, kam das Wesentliche zu kurz. Rivera warf der Sandinisten-Regierung vor, nur eine Scheinautonomie anzustreben und nicht auf die drei Hauptforderungen der Indianer - Anerkennung des traditionellen kollektiven Landbesitzes, des indianischen Anrechtes auf die natürlichen Ressourcen und indianische Selbstverwaltung einer autonomen Region - einzugehen. Rivera warf den Sandinisten vor, durch schwedische Firmen die tropischen Wälder der Atlantikküste ausbeuten zu lassen und die Fischerei an den Küsten der Indianer an Unternehmen aus Honduras verkauft zu haben. Dieser Ausbeutung stellte er die traditionelle indianische Wirtschaftsweise und die Schonung der natürlichen Ressourcen entgegen. Schließlich erklärte Rivera, der amerikanische Kongreß hätte zwar fünf Millionen Dollar bewilligt, diese seien aber bisher von den amerikanischen „Agencies“ wegen der bekannten Anti-Contra-Haltung seiner Organisation YATAMA nicht ausgezahlt worden.

Tilman Zülch, Bundesvorsitzender der Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen

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