: Werner bescheißt Publikum
■ Kultfigur Brösel-Werner wird von Kneipenwirt Holgi beim Hartenholm-Rennen abgeledert / 200.000 Fans entsetzt / Tausende Autofahrer im Stau
Berlin (taz) - Schon Kilometer vor dem Festgelände säumten am Freitag Halden leerer Bierdosen, übereinandergestapelte Schnapsleichen, ausgeröhrte Kraftfahrzeuge und auf Motorhauben schlafende Fans die Straßen. Überall setzten sie ihre fahrbaren Untersätze in Gang, um auf dem schleswig -holsteinischen Privatflugplatz Hartenholm dem größten Kulturereignis seit Gründung des ADAC beizuwohnen: Werner startet auf seiner viermotorigen Horex gegen Holgi in seinem alten Porsche 911.
Neben „dem größten Rennen seit Ben Hur“ trat Roger Chapman, BAP und andere auf. Die Knete geht an „Greenpeace“.
Während die Polizei das Chaos auf den Straßen in der Umgebung Hartenholms nur noch verwalten konnte, hatten die Fans dort ihren Spaß. Der kulturelle Minimalkonsens, auf den sich die angereisten Studenten, Azubis, Angestellten, Arbeitslosen und Proletarier sofort einigen konnten, hat drei Buchstaben: A l k.
Das Rennen, das am Sonntag mittag auf einer nur 800 Meter langen Strecke ausgetragen wurde, verlief viel zu schnell. Holgis Schüssel ging mit 15 Metern Vorsprung ins Ziel, Werners „Red-Porsche-Killer“ war abgeledert. Laut „Vertrach“ sollte der Verlierer mit Katzenscheiße beworfen werden, eine Dickstoffpumpe vom Bau stand ebenso wie ein Güllewagen bereit. Allerdings: Nicht Werner, sondern das Publikum bekam den Dreck in die Fresse gepustet. Bescheid?
ccm
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen