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Die Unverbesserlichen

■ Zehntausende bei Flugschauen in England und der Schweiz

Farnborough/Ecuvillens (ap/dpa) - Eine Woche nach der Katastrophe beim Flugtag von Ramstein war der Andrang zu der am Sonntag eröffneten einwöchigen Flugschau von Farnborough nach Angaben der Organisatoren eher noch größer als in den vergangenen Jahren.

Rund 10.000 Zuschauer sahen unter anderem ein Kunstflugprogramm der britischen Staffel „Red Arrows“ mit sieben Hawk-Düsenjägern. Zu einem Zwischenfall kam es beim Start einer sowjetischen Transportmaschine: weil nach einer Explosion Flammen aus einem ihrer Motoren schlugen, brach der Pilot den Start ab.

In der Schweiz kamen am Wochenende rund 21.000 Besucher zur Flugschau „Air 88“ in Ecuvillens. Sie bewunderten unter anderem Vorführungen der Kunstflugstaffeln „Patrouille de France“ und „Asas de Portugal“.

Die italienische Staffel „Frecce Tricolori“ war ausgeladen worden. Die Organisatoren der „Air 88“ in Ecuvillens hatten ungeachtet des Ramstein-Infernos an der Durchführung der Veranstaltung festgehalten.

Das Zuschauerinteresse an der „Air 88“ blieb jedoch hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Die Organisatoren lasteten dies unter anderem einer „hinterhältigen Sabotageaktion in der Deutschschweiz“ an: Plakate der „Air 88“ seien mit dem Aufkleber „Annulliert“ versehen worden.

Die italienische Flugstaffel „Frecce Tricolori“, die das Unglück von Ramstein ausgelöst hat, wird vorübergehend ihre öffentlichen Kunstflüge einstellen. Sie werde sich vorerst nur noch „symbolisch“ an Luftfahrtschauen beteiligen, teilte der italienische Verteidigungsminister Zanone mit. Die bereits vereinbarte Beteiligung der Staffel an künftigen Luftfahrtschauen mit einem einfachen Formationsflug soll laut Zanone als „symbolisches Zeichen der Kontinuität“ verstanden werden.

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