: Stadthalle wird Fünfundzwanzig
■ Jubiläums-Essen mit Stadthallen-Gründer Boljahn / Stadthalle freut sich
Knapp 1,3 Millionen Zuschauer kamen in der vergangenen Saison zur Bremer Stadthalle, freut sich der Geschäftsführer Heinz Seesing. Die Zahl verbindet sich mit gleich zwei Jubiläen: Der Stadthallen-Aufsichtsrat traf sich zu seiner 100. Sitzung, und da gab es ein Abendessen, zu dem auch alle früheren Aufsichtsrats-Vorsitzenden eingeladen waren. Der erste war, wie soll es 1962 in Bremen anders gewesen sein, „König“ Richard Boljahn. Die Statistik der Stadthalle weist für 1964 , das Eröffnungsjahr, 767.000 BesucherInnen aus, für 1988/89 werden dank der neuen großen „Halle V“ an die 1,5 Millionen erwartet.
Vergleich unter Publikumsmagneten: Trotz Werder ziehe es in einer Spielzeit nur ca. 320.000 ins Stadion.
Im bevorstehenden 25. Jahr heißen die Kassenschlager der Stadthalle wieder Catchen, Sechs-Tagerennen, Musikschau und Spring-Turnier, Modellbau-Ausstellung ud Blumenschau. Als großen Erfolg feiert die Stadthalle die Einrichtung einer Fischmesse, an der beim nächsten Mal die isländische Präsidentin mit einem Stand teilehmen will.
Im diesem Jubiläums-Jahr sind zwei Veranstaltungen angekündigt, die auf die Zukunft dieses „Veranstaltungszentrums-Centrums des Nordens“ verweisen: Kongresse der Anästhesisten und der Röntgen-Ärzte mit jeweils über 2000 zahlungskräftigen Bremen-Besuchern. Für die Ärzte müssen Teppiche ausgelegt und Wände eingezogen werden, erst nach der nächsten Saison soll im Sommer 1989 der Bau für das Kongreßzentrum dort beginen, wo jetzt „Halle 2“ steht.
Wenn aus dem inzwischen verkauften Lloyd-Bau am Nordausgang des Bahnhofes eine Laden-Passage entstanden ist, könnte sogar eine kleine Allee mit direkter Fußweg-Verbindung die Stadthalle „näher an den Bahnhof rücken“, wie der frühere Bausenator und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Meyer projektierte.
Aber auch die bisherigen Hallen sollen ein wenig Pinsel und Farbe sehen. Schon 1970, berichtete Meyer, habe der damalige Aufsichtsrat im Protokoll festhalten lassen, daß die Kokurrenz nur auf gepolsterten Stühlen durchzuhalten sei. Immer noch müssen die BremerInnen aber hart sitzen. Auch im Eingangsbereich der Hallen soll renoviert und investiert werden, der Senator gab sich „optimistisch“, daß die Mittel vom Wirtschaftsressort in der nächsten Saison bewilligt werden. Denn Überschüsse erwirtschaftet die Stadthallen-GmbH bei allen Besucherrekorden nicht. Trotz sechsstelliger Umsatz-Zahlen steht der laufende Betrieb der Stadthalle beim Wirtschaftssenator mit einer Subventionssumme von ca. 3 Millionen in den Büchern.
K.W.
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