: Hilfloser Stalin
■ Ließ Geheimdienstchef Beria Stalin bewußt sterben?
Berlin (ap/taz) - Über 14 Stunden soll der sowjetische Diktator nach einem Schlaganfall am 1.März 1953 hilflos auf dem Fußboden seines Landhauses gelegen haben, ohne daß ein Arzt gerufen wurde. Dies berichtete die estnische Tageszeitung 'Sowjetskaja Estonia‘ unter Berufung auf die Aussagen eines der Leibwächter des Gefürchteten. Stalin sei von ihm am 1.März 1953 nachmittags auf dem Boden liegend gefunden worden. Der telefonisch unterrichtete Beria habe sofort befohlen, daß niemand etwas über Stalins Gesundheitszustand erfahren dürfe. Wenig später sei Beria persönlich in dem Landhaus eingetroffen und habe zu den Leibwächtern „Stalin schläft nur“ gesagt. Ein Arzt wurde erst am nächsten Morgen benachrichtigt. Offiziell wurde der Todestag Stalins bisher mit dem 5.März angegeben. Beria wurde 1953 wegen „Verschwörung gegen den Staat“ angeklagt und im Dezember hingerichtet.
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