: Seichtigkeit-betr.: "Dukakis und Jackson", taz vom 2.9.88
Betr.: „Dukakis und Jackson“,
taz vom 2.9.88, S.9
Hätte dieser Artikel voller liberaler Seichtigkeit in der 'FR‘ gestanden, so hätte mich wohl der dürftige Informationsgehalt verwundern lassen. Doch er stand nunmal in der taz und so überraschten mich weder Seichtigkeit noch mieses journalistische Niveau (übrigens eines der wenigen Unterscheidungsmerkmale der taz im Bezug auf die 'FR‘).
Der letzte Absatz allerdings, der hatte es in sich: Hämische, realo-grüne Besserwisserei ist man ja schon seit längerem gewohnt, auch jenes interessante Primaner-Weltbild, nach dem Links gleichs Rechts ist und gute Grüne folglich weder das eine noch das andere, sondern „vorne“ sind (Vorne -Verteidigung der „westlichen Zivilisation“?)
Daß aber in der taz die verlorene „weltpolitische Rolle“ Deutschlands und Europa beweint wird, das ist denn doch etwas strong (und geht an der Realität auch reichlich vorbei). Vielleicht sollte mal jemand Udo Knapp, Autor jenes Artikels, verklickern, daß die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag nicht so sind, daß es bei den nächsten Kriegskrediten auf die Grünen ankäme.
Wolfgang Pomrehn, Kiel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen