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Blockfreie mischen sich ein

■ Außenministertreffen der Blockfreien in Nikosia beendet / Mehr internationale Einflußnahme angekündigt

Nikosia (dpa) - Nachdem Jugoslawien als Gastgeber des nächsten Gipfels 1989 bestimmt worden war, ging in der Nacht zum Sonntag die Außenministertagung der 101 Mitgliedsstaaten der Bewegung der Blockfreien zu Ende.

In ihrer dort verabschiedeten „Erklärung von Nikosia“ betonen die Blockfreien, daß sie sich darauf vorbereiten, „in den kommenden Jahren auf die internationalen Beziehungen Einfluß zu nehmen“. Das sechsseitige Dokument befaßt sich mit allen internationalen Fragen von den Regionalkonflikten über die Abrüstung bis hin zum Nord-Süd-Konflikt. Entscheidungen über „die Zukunft der Menschheit dürfen nicht einer kleinen Anzahl von Ländern“ überlassen werden. Als wichtigsten Aufgabenbereich ihrer Bewegung nennen sie die atomare Abrüstung.

Schwerpunkte des zweiten in Nikosia verabschiedeten Papiers sind Südafrika, die Angola-Namibia-Verhandlungen sowie die Palästinenser-Frage. Die Konferenzteilnehmer verurteilen in ihrer über 100 Seiten langen Schlußresolution das „rassistische Regime“ in Südafrika, und äußern sich besorgt über das Eingeständnis Pretorias, Atombomben herstellen zu können. Im Angola-Konflikt begrüßen die Blockfreien den Versuch, „eine friedliche Verhandlungslösung“ herbeizuführen. Zum Thema Palästinenser heißt es in der Abschlußerklärung, die Außenminister begrüßten den „heroischen Aufstand des palästinensischen Volkes“ in den israelisch besetzten Gebieten. Die Vereinten Nationen sollen Sanktionen gegen Israel beschließen und die besetzten Gebiete unter ihren Schutz nehmen.

Die Abschlußsitzung in der Nacht zum Sonntag hatte sich drei Stunden länger als geplant hingezogen, da es zwischen den Vertretern Algeriens und Marokkos zu einem Disput über die Westsahara gekommen war. Marokko bedauerte, daß in der Schlußerklärung beim Thema Westsahara auf den Text der Resolution der Blockfreien-Konferenz von Harare 1986 zurückgegriffen wurde. Die Delegierten konnten sich nicht darauf einigen, den Friedensplan von UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar zu erwähnen, der erst vor kurzem von Marokko und der Polisario akzeptiert worden ist.

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