Top-Journalismus: Eine Tageszeitung auf Computer-Bildschirm u.a.

(„Die Steinzeit des Computers“, Bayern, 21.45 Uhr) Eine neue Computer-Revolution steht bevor. Programme der Künstlichen Intelligenz, Parallelrechner, zunehmende Computer-Vernetzung und Bio-Chips lassen Entwicklungen erwarten, gegenüber denen die heutige Zeit wie „Die Steinzeit des Computers“ erscheint.

Vorgestellt wird unter anderem:

Eine Tageszeitung auf Computer-Bildschirm, die sich auf

den Laser einstellt, entwickelt am Medialab, einem Institut des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Cambridge bei Boston. Das von den Forschern „NewsPeek“ getaufte Programm schluckt den ganzen Tag über die Meldungen der Nachrichtenagenturen, speichert und sortiert sie. Ebenso werden Nachrichtensendungen des Fernsehens gespeichert und mittels der Bildschirmtext -Untertitel sortiert. Zu einem vom Nutzer bestimmten Zeitpunkt präsentiert NewsPeek eine Bildschirmzeitung. Die Auswahl der Schlagzeilen und der Aufmacher tifft das Programm nach seiner täglich ergänzten Erfahrung der Nutzungsgewohnheiten. Das bedeutet: Themen, die vom Nutzer häufig abgerufen werden, stuft das Programm als wichtiger ein und präsentiert sie größer. Darüberhinaus hat der Nutzer die Möglichkeit, von allen präsentierten Themen den kompletten Speicher abzurufen, also die Gesamtheit der Informationen zu einem Thema, wie sie auch dem Zeitungsredakteur zur Verfügung steht. Die kurzen Nachrichtenfilme aus dem Fernsehen zum Thema spielt NewsPeek in einem kleinen Feld auf dem Computer-Bildschirm vor. Auch auf konkrete Befehle reagiert NewsPeek. Etwa: Über Helmut Kohl will ich alles lesen und sehen, was es heute an Neuigkeiten gibt. Ebenso: Helmut Kohl will ich auf meinem Bildschirm weder sehen noch etwas über ihn lesen. Der Informatik-Professor Joseph Weizenbaum vom MIT, der warnt, Programmen der Künstlichen Intelligenz einen Teil unserer Verantwortung abzutreten. Der Musiker Harold Faltermeyer aus Baldham bei München, der für seine Film-Soundtracks (u.a. „Beverly Hills Cop“) über Datennetze weltweit mit Kollegen zusammenarbeitet. Fred Cohen von der University of Cincinnatti, der als erster ein Computer-Viren-Programm der Öffentlichkeit vorstellte. Timothy Leary, der in Kalifornien eine Software-Firma betreibt und interaktive Programme entwickelt. Rainer Donhauser vom Ostbayerischen Technologie Transfer Institut (OTTI) in Regensburg, der aus rund hundert Datenbanken in aller Welt Wirtschaftsinformationen für seine Kunden abzapft.

Georg Seitz