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Gisela Marx will zum TV kommen

■ Prominente Kandidatin aus Köln will sich um Fernseh-Programm-Direktion bei Radio Bremen bewerben / SPD-Medienpolitiker Manfred Fluß verzichtet zu ihren Gunsten

Manfred Fluß, medienpolitischer Sprecher der SPD, wird sich nicht um den Posten des Fernsehdirektors bewerben. Dies erfuhren die sozialdemokratischen Mitglieder des Radio -Bremen-Rundfunkrats am Montag abend nach der Fraktionssitzung der SPD. Fluß selbst teilte es den Genossen mit. Seine Kandidatur hatte im SPD-Büro in Findorff Unterstützung gefunden, war aber sowohl im Sender selbst wie auch im Rathaus auf Ablehnung gestoßen.

Am Rande des SPD-Parteitages in Münster hatte Fluß dann eine auswärtige Bewerberin an

gesprochen, zu deren Gunsten er inzwischen selber verzichten will: Gisela Marx, Rundfunk-und Fernsehjournalistin aus Köln. Die engagierte Medien-Frau hat kürzlich erst eine Streitschrift über „Anspruch und Elend des Fernsehjournalismus“ geschrieben: eine geharnischte Kritik an der Parteibuch-Wirtschaft in den Medienanstalten, an der „Fuchtel des Verwaltungsapparates“ über der journalistischen Phantasie und an den „Nachrichten-Märchen“ in der allabendlichen 'Tagesschau‘.

Wenn im November die Rund

funkräte ihre Stimmzettel ausfüllen müssen, dann hat Gisela Marx neben dem so unter Beweis gestellten Willen zur Unabhängigkeit noch einen anderen Pluspunkt: Sie unterstützte Johannes Rau im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf, ist also ohne Parteibuch und doch SPD -nah. Nicht unwichtigster Pluspunkt vielleicht: Sie ist eine Frau. (vgl. Gespräch mit Fluß, S.18)

Gisela Marx selber hat sich bisher noch nicht förmlich beworben, will das aber am Wochenende tun, erklärte sie gestern der taz.

mw/kw

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