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Ciao, ciao, collega

■ ...und werde ich mir leider in Zukunft sehr fehlen

Anderswo hält einem der Chef zum Abschied eine Rede. Aber wir haben hier gar keinen. Also: Wo kein Chef ist, da gibt es auch am letzten Arbeitstag kein „und danken wir Ihnen herzlich für Ihre zweijährige Mitarbeit, verbunden mit den besten Wünschen der ganzen Belegschaft für Ihr weiteres Fortkommen.“

Ich aber danke mir aufrichtig für meine zweijährige Mitarbeit und wünsche mir nur das aller-, allerbeste für mein weiteres Fortkommen.

Denn ich war mir stets eine treue Kollegin, ohne deren tatkräftige und unermüdliche Hilfe ich die harten Redaktionstage so manches Mal nicht überstanden hätte.

War ich einmal niedergeschlagen liegengeblieben - was nicht selten vorkam -, half ich mir mit aufmunternden und tröstenden Worten wieder auf die Beine.

Auch in den Kreis meiner Kollegen fügte ich mich nach bestem Nichtwissen und Wissenwollen ein, immer bestrebt, kenntnislos zu klatschen, wo es Intrigen zu schmieden galt.

Stets arbeitsarm, desinformiert und hemmsig - so lautete meine Devise, mit der ich allzeit gut gefahren bin.

Und so ist es mir denn ein kollegiales Anliegen, mir am heutigen Tage zuguterletzt ein herzliches Dankeschön nachzurufen für meine unnachahmliche Art, den Betriebsfrieden zu stören und ihm nach Kräften zu schaden sowie für mein verwüstliches Mitwirken an der Kulturseite der taz und umzu GmbH.

Gutes Fortkommen und weiteres Vorkommen, Kollegin.

Sybille Simon-Zülch

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