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„Berliner, sagt Nein“

■ Ein Aufruf von afrikanischen Oppositionsgruppen

Zum Abschluß einer Veranstaltungsreihe zum Thema IWF- und Weltbankpolitik verfaßten Vertreter von Oppositionsgruppen aus Ghana, Madagaskar, Nigeria und Südafrika sowie die Afrika-AG der „Stiftung Umverteilen“ ein gemeinsames Kommunique. Es mündet in einen Aufruf an die Berliner Bevölkerung:

„Wir verweisen auf die besondere Rolle, die Berlin in der Geschichte Afrikas spielt. In dieser Stadt versammelten sich 1884/85 die Imperialisten Europas, um Afrika unter sich aufzuteilen und somit den historischen Grundstein für den heutigen Neokolonialismus, die Unterentwicklung und das Elend zu setzen.

Wir stellen fest, daß sich jetzt, im September 1988, die heutigen multilateralen Imperialisten von IWF und Weltbank in Berlin treffen, um die andauernde Dominanz der Imperialisten in Afrika und anderen Ländern der „Dritten Welt“ zu rechtfertigen und zu perfektionieren.

Wir fordern deswegen von den Bürgern der BRD und besonders von den Bürgern Berlins, ihre Stadt gegen den Imperialismus zu verteidigen und Nein zu sagen zum IWF in jeder möglichen Form.

Das ist auf vielen Wegen möglich: Schließt euch den verschiedenen alternativen Konferenzen an! Erscheint und partizipiert! Geht zu Demonstrationen oder organisiert eigene! Wendet euch an eure lokalen Abgeordneten! Laßt eure Gewerkschaften Proteste und Resolutionen schicken! Obwohl man die Menschen in der Stadt heute wie damals 1884 nicht gefragt hat: Setzt euch zur Wehr! Steht auf und sagt Nein zum IWF!“

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