piwik no script img

Polizeiauto mit Waffen am ICC geklaut?

■ Laut Mitteilung einer Wachgesellschaft wurde am ICC ein ziviles Polizeifahrzeug samt Maschinenpistolen und Ausrüstung gestohlen / Polizei dementiert

Aus dem ICC oder dessen direkter, hochgesicherter Umgebung ist offenbar am vergangenen Donnerstag ein ziviles Fahrzeug der Kriminalpolizei samt Waffen gestohlen worden.

Das geht aus einer Mitteilung hervor, die die Einsatzleitung des im Kongreßzentrum tätigen Bewachungsunternehmens Dewag am Freitag an ihre Mitarbeiter richtete und das der taz vorliegt (s. Faksimile). Demzufolge handelt es sich um einen metallic- und mittelblauen Opel -Omega mit dem Kennzeichen B - LN 914. Bei dem Diebstahl, so der Text, „wurden Pistolen, Maschinenpistolen, Polizeikellen und andere polizeirelevante Dinge entwendet“. Der als Unterzeichner angegebene Mitarbeiter der Einsatzleitung, Koerber, wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Sein Kollege Gabriel hatte mitgeteilt, daß „das eine reine Staatsschutzangelegenheit ist“. Polizeisprecher Glaser sagte auf die Frage, ob er von diesem Diebstahl wisse: „Davon ist uns nichts bekannt.“ Glaser konnte sich nicht erklären, warum die Wachgesellschaft Dewag dann ein solches, nach Informationen der taz authentisches Schreiben an seine Mitarbeiter verteilte.

Glaser bestätigte lediglich eine Zeitungsmeldung von gestern, daß vergangene Woche ein anderer ziviler Polizeiwagen, ebenfalls vom Typ Opel Omega, aus einer Opel -Werkstatt in Steglitz gestohlen worden war. Am Freitag war der Pressestelle davon auf eine entsprechende taz-Anfrage hin „nichts bekannt“ gewesen, obwohl der Opel schon am Mittwoch entwendet worden war. Das türkisfarbene Fahrzeug, das nach Angaben der Polizei keine Funkgeräte, Waffen und Ausweise an Bord hatte, war nach einem Unfall am Freitag abend zufällig in Tempelhof wiederentdeckt worden; der Fahrer entkam unerkannt.

tr

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen