Heidelberger 'Communale‘ beerdigt

Heidelberg (taz) - Eines der letzten regionalen Alternativblätter dieses Landes ist gestern von seiner Redaktion beerdigt worden: die Heidelberger Wochenzeitung 'Communale‘. Chronische Finanzierungsprobleme und innerbetriebliche Differenzen führten zum endgültigen Aus.

Begonnen hat alles 1975 mit der 'Heidelberger Rundschau‘ einem der ersten Alternativperiodika der Bundesrepublik überhaupt. Mit ihr schafften sich linksliberale Bürgerinitiativen eine Stimme gegen die örtliche konservative Tagespresse. Die Professionalisierung der Alternativjournalisten mündete vor fünf Jahren in die Gründung der Wochenzeitung 'Communale‘, die vor allem über kommunale und kulturelle Themen aus der Rhein-Neckar-Region berichtete. Die 'Communale‘ hing während der letzten Jahre am Geldtropf der Schokoladenfirma „Ritter“, die linke Erbin des Unternehmens steckte Hunderttausende in die Zeitung. Dazu ist sie nun nicht mehr bereit. Kontroversen um Inhalte, politische Ausrichtung und innerbetriebliche Hierarchie konnten von Mäzen und Redaktion nicht mehr einvernehmlich beigelegt werden. Mit der Einstellung der Zeitung gehen 16 feste Arbeitsplätze verloren.

mib