: Genscher ebnet Kohl den Weg
New York (ap/taz) - Bundesaußenminister Genscher und sein sowjetischer Amtskollege Schewardnadse haben am Dienstag bei einem Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung in New York eine Reihe von Abkommen beraten, die bei dem Moskau-Besuch von Kanzler Kohl Ende Oktober unterzeichnet werden könnten. Beide zeigten sich laut Genscher zufrieden darüber, daß es gelungen sei, eine Formel für die praktische Einbeziehung West-Berlins in deutsch-sowjetische Abkommen zu vereinbaren. Statt Berliner Institutionen werden im Anhang der Abkommen austauschbare Namen von Personen oder Gruppen genannt, die zusammenarbeiten. Ähnlich war bereits bei den Vereinbarungen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit verfahren worden.
Vermutlich werden beim Kanzler-Besuch ein Umweltabkommen und ein Zweijahresprogramm für ein Kulturabkommen sowie eine Reihe weiterer Verträge unterzeichnet werden. Auch sollen inzwischen alle Seiten darin übereinstimmen, die Wiener KSZE -Folgekonferenz mit einem Schlußdokument abzuschließen. Schewardnadse soll durch Rücknahme einer Forderung ein wesentliches Hindernis für die Aufnahme von Verhandlungen über konventionelle Abrüstung aus dem Wege geräumt haben.
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