: General sagte die Unwahrheit
Bonn (AP) - Nach einer fünf Jahre alten Weisung der politischen Führung des Verteidigungsministeriums war Luftwaffeninspekteur Horst Jungkurth „persönlich“ für die Genehmigung der Flugtage in Ramstein und Nörvenich verantwortlich. Die Entscheidung, ob militärischen Flugvorführungen zugestimmt werden könne, „wird künftig der Inspekteur der Luftwaffe persönlich treffen“, versicherte der Parlamentarische Staatssekretär der Hardthöhe, Peter Kurt Würzbach, am 28.Oktober 1983 in einem 'ap‘ am Donnerstag bekanntgewordenen Schreiben an den SPD -Abgeordneten Dieter Heistermann.
Auf der Sondersitzung des Verteidigungsausschusses zur Flugtagkatastrophe von Ramstein hatte Jungkurth am 8.September nach Angaben von Teilnehmern den Eindruck erweckt, selbst nicht zuständig gewesen zu sein.
Der Bonner Untersuchungsausschuß zur Klärung der Katastrophe von Ramstein, die bislang 69 Todesopfer forderte, und der Vorgänge auf dem Nörvenicher Fliegerhorst will über 60 Zeugen zu mehr als 50 in den Beweisanträgen der Fraktionen enthaltenen Einzelpunkten hören. Der Sprecher der Hardthöhe, Oberst Dunkel, konnte auf Anfrage nichts zum Stand der disziplinarrechtlichen Untersuchung der Vorgänge in Nörvenich sagen.
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