piwik no script img

FDP provoziert Hassemer

■ Liberale gegen Filmhaus im „Esplanade“ / Hassemers Lieblingsobjekt in Gefahr

Mit Kritik an Kultursenator Hassemers Lieblingsprojekt, dem geplanten „Filmhaus Esplanade“, ist es der FDP gestern wahlkampfgerecht gelungen, Streit in der Senatskoalition zu entfachen. Sie schlug vor, die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) nicht im Esplanade, sondern im heutigen britischen Summit-House am Theodor-Heuss-Platz unterzubringen.

„Seit langem erstellt“ , „gründlich diskutiert“, mit diesen Worten verteidigte der CDU-Kultursenator seine Pläne, das Gebäude des ehemaligen „Grandhotels Esplanade“ an der Bellevuestraße für das Filmzentrum zu nutzen.

„Keine weiteren Planungsmittel“ für das Filmhaus heißt dagegen die neue Forderung der FDP. Lediglich die Stiftung der Deutschen Kinemathek könnte nach Ansicht des kulturpolitischen FDP-Sprechers Pawlowski ins Esplanade ziehen. Durch den Erwerb des Lenne-Dreiecks sei eine neue Situation entstanden, erläuterte der FDP-Politiker auf Anfrage. In die dort geplante Bebauung fügten sich die Umbaupläne für das Filmhaus nicht mehr ein. Als störend könne auch der Lärm der geplanten Nord-Süd-Straße empfunden werden, meinte Pawlowski. Unzufrieden mit dem abgelegenen Standort sei auch die Filmwirtschaft: „Die wollen mehr Pulsschlag, mehr Zentrum.“

Kultursenator Hassemer berief sich in seiner Antwort auf die FDP-Provokation auf Zeiten, als der Puls noch am Potsdamer Platz schlug. Ein Filmhaus in „dem ruinös gewordenen Rest des einstmals zweitwichtigsten Berliner Nobelhotels“ sei ein „Anfangspunkt“ zur „Entwicklung des allzulange vernachlässigten Gebietes am einstmals belebtesten Ort Berlins“.

hmt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen