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„Mein 9. November 1938“

■ Irene Runge, Schriftstellerin und Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde in Ost-Berlin, liest heute abend aus ihren Texten zur Reichskristallnacht

Geboren wurde sie 1942 in New York. Ihre Eltern waren noch rausgekommen aus Deutschland und über Paris in die Vereinigten Staaten emigriert. Heute lebt sie als Schriftstellerin in der DDR, als deutsche Jüdin unter Deutschen. Am 9. November 1938 lebte sie noch nicht, und doch ist dieser Tag aus ihrem Leben nicht wegzudenken; aus unserem auch nicht. Sie sagt: „Mein November 1938 hat eine andere Vorgeschichte, eine Gegenwart, eine Folge, kein Ende. Ich spreche von der Befreiung, wo sie von ihren Eltern, Müttern, Tanten, Großvätern das Wort Zusammenbruch übernommen haben. Es ist anicht schwer zu verstehen, warum wir aus dieser Erfahrung heraus unterschiedliche Fragen und Antworten haben“.

Irene Runges Suche nach der Wirklichkeit des 9. November 1938 bleibt nicht bei den historischen Fakten stehen. Historische Abstraktionen sind ihr nur ein Teil der Wirklichkeit. Ihr Erinnern entwickelt sich in der Spannung zum historischen Wissen, ihre Arbeit ist literarisch. Sie sucht nach den Empfindungen der Opfer und Täter, der Gleichgültigen und Schweigenden.

tkb

Heute abend liest Irene Runge aus ihren Texten auf Einladung der Grünen im Haus des Bundes Deutscher Pfadfinder, Am Hulsberg 136, 20 Uhr

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