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„Spitze des Eisbergs“

■ Stellungnahmen zum Rechtsextremismus in der Jungen Union

Am Mittwoch wurden drei junge Männer wegen Volksverhetzung und Verwendens von NS-Kennzeichen bei einer Silvesterfeier der JU Tempelhof verurteilt (die taz berichtete). Die Angeklagten waren zur Tat alle Mitglieder der JU, einer ist es heute noch.

Der Landesvorsitzende der Jusos, Dietrich: Das eigentlich Erschreckende ist, daß ein Vorgang von Silvester 86 erst September 87 aufgrund von innerverbandlichen Querelen in der JU nach außen dringt. Das Urteil zeigt erfrischend deutlich, daß mittlerweile eine Grenze überschritten ist, wo selbst unsere nicht als linksradikal verschrieene Justiz mit relativ gewichtigen Strafen aufwarten mußte. Angesichts dessen, das mindestens 20 bis 30 Leute aus der JU vom dem Vorfall wußten und sich daran nicht störten, kann man von der Spitze eines Eisbergs sprechen.

Der SPD-Landesgeschäftsführer Kremendahl: Das Urteil hat deutlich gemacht, daß es in der JU neonazistische Vorkommnisse gegeben hat. Gerade in der JU-Tempelhof ist der Rechtsextremismus rund um Herrn Gutowski, der immer noch Bezirksverordneter ist, sehr stark entwickelt gewesen, aber ähnliches hat es auch in Tiergarten und anderen Bereichen der JU gegeben. Ich finde es skandalös, daß die Anzeige des Vorfalls erst erfolgte, als es politisch in den Kram paßte. Das zeigt, daß das Problem nicht nur ein paar Rechtsextreme in der JU sind, sondern daß der Geist dieser Organisation insgesamt verkommen ist.

AL-Sprecher Noe: Die CDU sollte endlich zur Kenntnis nehmen, daß sie sich einen scheinbar rechtsradikalen Haufen heranzüchtet unter maßgeblicher Beteiligung des Herrn Kittelmann.

CDU-Generalsekretär Lan dowsky: Seit ich politische Verantwortung habe, haben wir uns extremen Ansätzen entgegengestellt, wo sie auftreten.

plu

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