: Zugang zum Kino
■ Rollstuhlfahrer eroberten sich Freitag den Zoopalast / Protest gegen das Kinoverbot der Baubehörde
„Die Sicherheitsideologie der Bauaufsicht ist revidiert. Geht alle in die Kinos und überzeugt die Besitzer“, rief Michael Eggert, Behindertensprecher der AL, erfreut und ließ Sekt fließen, denn eine Aktion des Spontanzusammenschlusses Mobilität für Behinderte hatte Erfolg. Am Freitag abend hatte eine Gruppe von RollstuhlfahrerInnen vor dem Zoopalast gegen die Bestimmungen der Charlottenburger Baubehörde protestiert, die aus Sicherheitsgründen ein Kinoverbot für Rollis verhängt hatte.
Da in den meisten Kinos, wenn sie überhaupt zugänglich sind, RollstuhlfahrerInnen nur auf den Gängen stehen können, würden sie die Fluchtwege versperren, meinte bislang die Bauaufsicht und hatte unter anderem dem Besitzer des Zoopalastes ein Bußgeld bis zu 1.000 Mark angedroht, wenn er Behinderte in sein Lichtspielhaus ließe. Doch weder Kinobesitzer Knapp noch der Sponatanzusammenschluß wollen sich an diese Bestimmung halten. „Zugangsrecht für alle“, fordern die Behinderten und widersetzten sich am Freitag dem Verbot. In einem Offenen Brief hatten sie zuvor sowohl den Senat wie auch die Charlottenburger Behörde von ihrer Aktion unterrichtet. Ein Vertreter der Bauaufsicht ließ es zu, daß zwei Rollis im Gang standen.
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