Erster Heimsieg

■ Hertha BSC - Aschaffenburg 3:1 / Trainer Fuchs, Gries und Lundin feierten gelungenen Einstand / 5.627 Fans jubelten

Was viele schon nicht mehr für möglich gehalten hatten, die Kicker von Hertha BSC haben es tatsächlich geschafft: ein 3:1-Heimsieg über Aschaffenburg. Damit wurde im Berliner Olympiastadion der erste doppelte Punktgewinn der laufenden Saison eingefahren. Nach sechs vergeblichen Versuchen scheint der Heimkomplex somit überwunden.

Trainer Fuchs sowie die Neuzugänge Theo Gries und Thomas Lundin feierten einen gelungenen Berlin-Einstand. Gries, letzte Woche aus Aachen gekommen, markierte zur Freude der 5.627 zahlenden Zuschauer nach 36 Minuten das erste Tor.

Werner Fuchs, der neue Hertha-Coach, war dennoch nicht hundertprozentig zufrieden. Zwar lobte er das aggressive Spiel seiner Mannen, kritisierte jedoch, daß sich „phasenweise, als der Sieg schon sicher erschien, einige Undiszipliniertheiten“ eingeschlichen hätten. Großes Lob bekam Theo Gries, der mit seinem Tor den Erfolg eingeleitet hatte. Fuchs: „Im Offensiv-Bereich eine Riesen-Verstärkung. Wenn sich Gries erst integriert hat, dürfte er sogar noch effektiver sein.“ Dasselbe gelte auch für den Schweden -Import Thomas Lundin, bei dem noch die Bindung zu seinen Mitspielern fehle. Im Gegensatz zu Fuchs, der immerhin Fortschritte erkennen konnte, zeigte sich Aschaffenburgs Trainer Geinzer ungehalten. Er bezeichnete die Leistung seiner Truppe als „indiskutabel“. Geinzer wütend: „Einige sollten mal überprüfen, ob sie den richtigen Beruf gewählt haben. Am liebsten würde ich sie heute abend alle einsperren lassen.“

Ein Beispiel, wie schnell Erfolgserlebnisse den Verantworlichen von Hertha BSC zu Kopfe steigen, lieferte ausgerechnet Vize-Präsident Gaida. Der Immobilienhändler, wegen seiner lockeren Sprüche schon reichlich vorbelastet, machte sich durch den Besuch des Verteidigungsministers Rupert Scholz wichtig. Gaida: „Gestern war er noch im Kreml, heute ist er bei Hertha BSC. Wirklich, eine Verbesserung.“ Und wem die Gaidasche Mimik vertraut ist, der wußte, der Mann meinte das tatsächlich ernst.

hosch

Hertha: Junghans, Greiser, Niebel, Kaminski, Rinke (80. Aksoy), Mischke, Gries, Freudenstein, Jakobs, Rombach (73.Dietrich), Lundin.

Aschaffenburg: Heil, Theiss, Braun, Gramminger, Skiba, Bommer, Höfer, Schmitt (58. Imhoff), Löhr, Friz, Haub.

Tore: 1:0 Gries (36.), 2:0 Greiser (42.), 3:0 Rombach, durch Elfmeter (57.), 3:1 Haub (73.).