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Eine Million - oder Gift ins Essen

■ Kraftfahrer wollte Bremer Nahrungsmittelfirma erpressen / Forderung: eine Million Mark aus fahrendem Zug / Sonst wollte er die Lebensmittel der Firma vergiften

Der Versuch eines 38jährigen Kraftfahrers aus Walsrode (Landkreis Soltau-Fallingbostel), von einem Bremer Nahrungsmittelhersteller eine Million Mark zu erpressen, ist gescheitert. Der Mann, der nach Angaben der Polizei vom Freitag am Donnerstag nach umfangreichen Ermittlungen festgenommen worden war, habe ein Geständnis abgelegt. Er hatte in mehreren Telefonaten bei Zeitungen, Rundfunkanstalten und dem betroffenen Großunternehmen gedroht, dessen Produkte zu vergiften, falls er das Geld nicht be

kommen sollte.

In Walsrode, wohin die Spur des 38jährigen Mannes gewiesen hatte, konnte die Polizei den nicht vorbestraften Mann aufgrund einer Tonbandaufzeichnung seiner Stimme identifizieren. Nach Polizeiangaben war der Täter „zu keiner Zeit“ in der Lage, „seine Tat zu verwirklichen“. Der Kraftfahrer, der als Motiv seine Schulden nannte und sich reumütig zeigte, wurde am Freitag wieder freigelassen, da weder Flucht-noch Verdunkelungsgefahr bestehe.

Die Geldübergabe sollte nach dem gleichen Strickmuster ablau

fen wie es in dem Entführungsfall des achtjährigen Bremer Schülers Denis Mook vor rund einem Monat geschehen war. Der Walsroder Kraftfahrer hatte nach Polizeiangaben zunächst verlangt, das Geld müsse aus einem fahrenden Zug abgeworfen werden. Als der Zug bereits unterwegs war, änderte der Mann seine Anweisungen und verlangte, die Million in einem Waldstück nahe der Autobahnraststätte Allertal zu deponieren. Die Polizei war jedoch auf diese Forderungen nicht eingegangen.

dpa

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