piwik no script img

WHEN DOVES CRY

■ Homo-Tränen im Xenon-Kino

Ah Ching wird zu Hause rausgeschmissen, weil er schwul ist. Er verliebt sich in Wang Kei-Lung, der zehn Jahre vorher seinen Freund getötet hat. So erzählt es „The Outsiders“, Taiwans erster Schwulenfilm von 1986. Paul liebt Grant und der liebt ihn. Grant hat aber eine Freundin. Es kommt zu Schlägereien, Trennungen. So will es der neuseeländische Film „Squeeze“. Felix und Thomas lieben sich, nur die Berliner Mauer ist zwischen ihnen. Und als sie sich treffen ohne Mauer ist die Geschichte zu Ende, der „Westler“ bleibt alleine. Der Chauffeur will den 13jährigen Marcello verführen. Dieser greift daraufhin zur Pistole und schießt den Angreifer nieder. 17 Jahre später versucht Marcello, inzwischen zum „Konformisten“ herangereift, durch einen politischen Mord die Tat von einst auszulöschen. Und im spanischen „Gesetz der Begierde“ liebt Pablo Juan und Antonio ist wild auf Pablo. Am Ende sind Juan und Antonio tot und Pablo zerstört. „Die Harten und die Zarten“ feiern eine Party in New York, mit Suff und Drogen, Streit, Hysterie, Zusammenbruch. „Zeige mir einen glücklichen Schwulen und ich zeige dir eine warme Leiche“, mit diesen Worten löscht der Gastgeber die Lichter.

Schwule Filme - whatever it means - scheinen traurige Filme, ohne tragisches Ende geht's nicht zu Ende, am besten macht sich der Tod. Das Schwulenreferat im AStA der FU hat das ganze Elend zu einem Paket zusammengepackt und zeigt das Programm „Schwule Filme 88“ im Xenon.

eka

Heute, 19 Uhr: Kurzfilme von Wieland Speck; 21 Uhr: Westler, 23 Uhr: Urge und Gesetz der Begierde.

Morgen, 19 Uhr: The Outsiders, 21 Uhr: Der Konformist, 23 Uhr: Urge und Gesetz der Begierde.

Sonntag, 19 Uhr: Death in a Family, 21 Uhr: The Boys in the Band.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen