: Tornado-Kredit begraben
Berlin (ap/taz) - Was seit fast vierzehn Tagen abzusehen war, ist nun endgültig perfekt: nach der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind jetzt auch die deutschen Privat-Banken aus dem umstrittenen Tornado -Geschäft mit Jordanien ausgestiegen. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte am Freitag, das aus zwölf Geldinstituten bestehende bundesdeutsche Bankenkonsortium habe eine entsprechende Kreditzusage über 370 Millionen Mark für die Lieferung von acht Tornados an das Königreich Jordanien zurückgezogen. Das Mandat für die Finanzierung dieses Rüstungsexports wurde an den Flugzeughersteller MBB zurückgegegeben.
Das Rüstungsgeschäft unter Beteiligung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau war über eine taz -Veröffentlichung bekannt geworden. Unter dem öffentlichen Druck lehnten schließlich die Vertreter des Bundeskabinetts im Verwaltungsrat der KfW den heimlich geplanten 48 Millionen-Kredit ab. Durch den Ausstieg der KfW, so jetzt ein Sprecher der Deutschen Bank, habe sich auch die Geschäftsgrundlage für die anderen an dem Geschäft beteiligten Banken geändert, und man habe das Projekt fallengelassen. Bei MBB hatte man sich vergangene Woche zuversichtlich geäußert, daß das Geschäft mit Jordanien dennoch zustande komme.
Ve.
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