Stühle weg, Beine hoch!

■ Heute: „Accordions go crazy“ im Packhaus, 20 Uhr

In den letzten Jahren ist es aus der Versenkung verschwunden: man konnte es bei Ry Cooder hören, bei den Pogues, Los Lobos und Tom Waits. Die Rede ist vom Akkordion, jenem urdeutschen Instrument, hierzulande oft als Quetschkommode verunglimpft. Da nimmt es nicht wunder, daß erst Engländer und Amerikaner kommen mußten, um uns zu beweisen, daß man damit wunderschöne Musik spielen kann.

Eine der verücktesten Truppen in dieser Hinsicht sind die englischen „Accordions go crazy“, eine Sammlung wilder, meist avantgardistisch inspirierter MusikerInnen, die seit 1985 die (musikalische) Welt auf den Kopf stellen.

Angeregt durch die verschiedensten Quellen spielt sich das Sextett um Bandleader und -gründer Mike Adcock durch die volksmusikalischen Traditionen aus aller Welt, gerät jedoch nie in die Gefahr, im puristischen Konservativismus zu versacken. Das verhindern schon der persönliche Hintergrund der Beteiligten, der von Klassik über Jazz bis zur Straßenmusik reicht, die punkmäßige Attitüde, mit der das Material bearbeitet und arrangiert wird, sowie der Einsatz einer Vielzahl weiterer Instrumente wie Klavier, Geige, Bass, Drums, Posaune etc.

JüS