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Kondom-Alarm in Frankreich

Paris (afp) - Jedes zweite französische Präservativ weist Mängel auf und bietet keinen Schutz vor der Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit oder mit Aids. Mit dieser alarmierenden Meldung hat die angesehene Zeitschrift des französischen Verbraucherverbandes, '50 millions de consommateurs‘, am Montag die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Die Regierung reagierte rasch: Noch am selben Tag ordnete Gesundheitsminister Claude Evin Tests aller auf dem Markt befindlichen Marken an. Schon am Dienstag wurden zwei Präservativmarken wegen Normwidrigkeit aus dem Verkehr genommen und die Hersteller mit einem einjährigen Produktions- und Importverbot belegt.

Die Verbraucher-Zeitschrift ist einer Vielzahl von Verstößen auf die Spur gekommen. Untersuchungen von 41 Marken ergaben Mängel bei jeder zweiten. In den Tests versagten die Präservative reihenweise: Nur zehn der 41 Marken hielten dem Drucktest durch Aufblasen stand, nur 13 dem Dehnungstest und beim Undurchlässigkeitstest fielen 14 durch.

Außerdem hapert es mit den vorgeschriebenen Angaben auf der Packung über Haltbarkeit und Lagerungshinweise. In jedem vierten Päckchen fehlt die Gebrauchsanweisung, was die Tester angesichts der möglicherweise schwerwiegenden Folgen von falscher Anwendung für „vollkommen unzulässig“ halten.

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