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QUERSPALTEDomina stoppt Regina

■ Maggie läßt ElisabethII. nicht in die UdSSR reisen

Als Gast – wie bei seinem bevorstehenden Besuch im Dezember –ist Michail Gorbatschow in London gerne gesehen. Das hebt Frau Thatchers Image als „figure head“ eines längst geschrumpften nationalen Torsos. Als Gastgeber dagegen, so gab Downing Street jetzt zu verstehen, ist der Vater der Perestroika immer noch völlig unakzeptabel. Dies gilt für die von ihm für 1991 in Moskau vorgeschlagene Helsinki –Folgekonferenz und erst recht für den Besuch der Queen im Kreml. Hatten doch dessen Vorfahren im revolutionären Eifer des Jahres 1917 mit NikolausII. und seiner Zarina engste Verwandte des englischen Königshauses einfach abgemurkst.

Kurz und gut, die Domina aus der Downing Street erteilte der Regina jenseits des St.-James-Parks Ausreiseverbot in die UdSSR. Dabei wäre die Queen so gerne gefahren, ist doch Moskau die einzige bedeutende Hauptstadt des Erdenballs, in die sie ihre 36 Jahre Tourismus auf Staatskasse noch nicht geführt haben. Aber nein, ein solcher Propagandaerfolg für Gorbatschow, so das Propagandahauptquartier der britischen Regierung, könnte die Bemühungen um mehr Menschenrechte und die Freilassung von Dissidenten in der Sowjetunion schwächen. Dabei hat die Queen auf ihren Staatsbesuchen ja nun wirklich schon genug Hände geschüttelt, die vor Blut trieften.

Was den Briten bei dieser besonderen Behandlung der Sowjetunion in Sachen Menschenrechte bisher völlig entgangen zu sein scheint, ist die ungeheure Gefahr, die für ihre Monarchie in einer Verzögerung der Königinnenreise liegen könnte. Man stelle sich nur den Besuch der Queen im Menschenrechtsparadies Sowjetunion anno 1991 vor. Und das von Gorbatschow dann verfügte Rückreiseverbot – mit dem Hinweis auf den immer rascher fortschreitenden Abbau demokratischer Grundrechte in Großbritannien.

Rolf Paasch, London

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