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Kontrollierte Hasen-Offensive

■ Karlsruhe spielte Angstfußball und kassierte Neubarths Dreigestirn hier bitte das Fußball-Foto

Tatsächlich, da liegt der Ball im Kasten Foto: Michael Bauer Angst hätten seine Spieler gehabt, erklärte Karlsruhes Trainer Wilfried Schäfer nach der 3:1 Niederlage des KSC gegen Werder. Und er selbst, verriet Schäfer, habe auch Angst gehabt vor Werders Angriffswirbel. Aus Werder-Sicht war an der Ängstlichkeit der Karlsruher nichts auszusetzen. Ein ängstlicher Gegner verliert Zweikämpfe, wartet innerlich auf das erste Gegentor. Werder durfte ungehindert kombinieren. Das war gut anzusehen und brachte Platz 2 in der Liga-Tabelle.

Werders Kopf an diesem milden Herbst-Freitagabend hieß Neubarth. Der nämlich drehte den Ball dreimal ins Karlsruher Tornetz. Sein Gegenspieler Süß schien von der in KSC-Reihen grassierenden Angst besonders befallen. Immer wenn der Ball hoch auf Neubarth flog, sprang er noch höher und am Ball vorbei. Den jubelnden Fans wars recht.

„Angsthasen-Fußball“ mag fürs Auge schön sein, weil er der Heimmannschaft ein gutes Spiel erlaubt. Die Zweiklassengesellschaft in der Bundesliga begünstigt er. Bayern, Werder, Stuttgart kommen auf eigenem Platz gar nicht mehr in die gefahr zu verlieren. Und deshalb ist nach Trainer-Weiseheit die Alternative zum Ansgthasen-Fußball zumeist nicht Angriffsfußball, sondern „kontrollierte Offensive“. Wir rätseln mittlerweile, was Borussia Dortmund am Dienstag am Stadion spielt. „Kontrollierte Offensive“ oder haben sie doch Angst vor Werder. Angriffsfußball und damit ein spannendes Spiel wird's sicher nicht. Wetten daß...

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