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Jansenwerft verkauft...

■ ... aber an wen? Gläubigerbank der Konkurs-Werft wollte den neuen Besitzer nicht nennen / Betriebsrat will's wissen

Gestern abend schwebten sie noch zwischen Hoffen und Bangen: Ihr Betrieb ist verkauft, doch noch weiß die Belegschaft der Jansenwerft noch nicht, an wen. Betriebsrat und IG Metall fordern, daß die Gläubiger der Pleite-Werft, deren Konkursverfahren nunmehr seit 18 Monaten läuft, den Betrieb billig an eine Gruppe ostfriesischer Reeder verkaufen. Dann wollen die Werftarbeiter die Schiffe der Reeder reparieren und nebenbei ein alternatives Produktionsprogramm entwickeln. „Zukunftswerkstatt Jansenwerft“, das war das Motto, das auf der Betriebsversammlung der letzten Woche ausgegeben worden ist. Wissenschaftler von Dortmunder und Berliner Instituten wollen den Arbeitern bei der Entwicklung von ökologischen Produkten helfen.

Werden ihre Träume nun

wahr, oder zerfallen sie wie Schäume? Gestern abend wurde bekannt, daß der Verkauf perfekt sei, und der Vertrag heute unterzeichnet werden soll. Das Land Niedersachsen und die Norddeutsche Landesbank, bei der die Werft den größten Teil ihrer Schulden hat, haben zugestimmt. Doch den Käufer mochte die Bank nicht nennen. Es soll aber jemand sein, der den ganzen Betrieb kauft und einzelne Hallen und Werkstätten dann an „zukunftsträchtige Betriebe“ weitervermieten will. Wird die Belegschaft da noch mitreden können? An den Verkaufsverhandlungen war in den letzten Monaten auch eine süddeutsche Firma beteiligt, die dort ein Produkt herstellen will, das sich die Betriebsräte nicht erträumt haben: Schwimm-Pontons für die Pioniereinheiten der Bundeswehr.

mw

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