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Uni-Kita vor der Pleite

■ Streik für Wiedereingliederung in das Sozialwerk der Uni AfG-Novelle und geringe Zuschüsse existenzbedrohend

Die Kindertagesstätte der Universität stirbt langsam. Das meinen jedenfalls die MitarbeiterInnen und der Vorstand des freien Elternvereins. Hintergrund: 1982 wurde die Uni-Kita aus dem Studentenwerk ausgegliedert und mußte sich, um die Betreuung von etwa 30 Kindern zwischen einem halben und drei Jahren aufrecht erhalten zu können, als privater Verein organisieren. Die vier festangestellten MitarbeiterInnen werden zum Teil aus den 280-Mark-Monatsbeitragen der Eltern, zum Teil aus einem 50.000 Mark-Jahres-Zuschuß des Studentenwerks finanziert.

Eben dieser Zuschuß wurde trotz der Tarifentwicklung in den vergangenen sechs Jahren nicht angehoben. Und viele StudentInnen-Mütter können die 280 Mark nicht aufbringen, die Löcher in der Kasse wuchsen. Die Folge:

Gehälter und Sozialabgaben können nicht mehr fristgerecht gezahlt werden.

Zusätzliche Schwierigkeiten drohen dem Verein als Folge der AFG-Novelle. Denn um die vorgeschriebenen zwei Betreuungspersonen pro Gruppe nachweisen zu können, arbeiten neben zwei Praktikantinnnen auch zwei ABM-Kräfte in der Kita. Und für die müssen künftig 20% der Lohnkosten übernommen werden, falls neue ABM-Kräfte überhaupt bewilligt werden.

Wie dem Konkurs zu begegnen wäre, wissen die MitarbeiterInnen und wollen ihren Forderungen morgen durch einen eintägigen Streik Nachdruck verleihen: Das Sozialwerk soll ab 1.1.1989 die Lohnkosten von 120.000 Mark voll übernehmen und ab August 89 dann wieder die Trägerschaft übernehmen.

hbk

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