: „Strenge Sauberkeit“
■ Aus dem Dienstagebuch von Generalgouverneur Frank:
„Wenn wir nun im Oktober dieses Jahres auf das zurückschauen, was die deutsche Führung in diesem Raume in drei Jahren vermocht hat, und wir das, was wir an Schmutz, Zerstörung, Terror, Ohnmacht, an Elend, Seuchen und Verwahrlosung übernommen haben, vergleichen mit dem leuchtenden Bild einer werdenden gesunden Ordnung in diesem Raum, eines Lebens, das sich überall entfaltet und auch zum Segen der fremdvölkischen Bewohner dieses Raumes wird, dann könnt Ihr, meine jungen Freunde, ermessen, daß dieses Werk auch vor dem ernstesten und kritischsten Beurteiler bestehen kann.
Heute ist in diesem Land eine Klarheit und strenge Sauberkeit spürbar ... Wir kommen und gehen in dieses Land nicht als Gewaltherrscher. Unsere Absichten sind nicht terroristischer oder unterdrückerischer Art. Wir behüten wohlgefügt in die Interessen des großdeutschen Raumes die Lebensrechte auch der Polen oder Ukrainer in diesem Raum.“ (Generalgouverneur Hans Frank, Dienststagebuch 7.6.42, Morgenfeier der Hitlerjugend im Staatskasino Krakau)
„Man hat uns in Berlin gesagt: Weshalb macht man diese Scherereien; wir können im Ostland oder im Reichskommissariat auch nichts mit ihnen anfangen, liquidiert sie selber! Meine Herren, ich muß Sie bitten, sich gegen alle Mitleidserwägungen zu wappnen. Wir müssen die Juden vernichten, wo immer wir sie treffen und wo es irgend möglich ist, um das Gesamtgefüge des Reiches hier aufrechtzuerhalten ... Die Juden sind auch für uns außergewöhnlich schädliche Fresser. Wir haben im Generlagouvernement ... jetzt 3,5 Millionen Juden. Diese 3,5 Millionen Juden können wir nicht erschießen. Wir können sie nicht vergiften, werden aber doch Eingriffe vornehmen können, die irgendwie zu einem Vernichtungserfolg führen, und zwar im Zusammenhang mit den vom Reich her zu besprechenden großen Maßnahmen. Das Generalgouvernement muß genauso judenfrei werden, wie es das Reich ist.“ (Frank, 16.12.1941)
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