: taz-Spendenaktion: Schulen für Bluefields
■ Ein Bericht über die Verteilung der Gelder: Vor allem Baumaterialien sollen angeschafft werden
Die Schäden, die der Hurrikan „Joan“ an der südlichen Atlantikküste angerichtet hat, sind gewaltig. Bluefields, der Hauptort der Region, wurde weitgehend zerstört. Nach einem Gespräch mit dem nicaraguanischen Vizepräsidenten Sergio Ramires, der sich damals gerade in Berlin befand, beschloß die taz am 25.Oktober, zu Spenden für den Wiederaufbau der Schulen von Bluefields aufzurufen.
In der Stadt Bluefields waren sämtliche 18 Schulen zerstört worden. Im nahegelegenen Gemeindegebiet von Laguna de Perlas und Kukra Hill wurden 64 Aulen abgedeckt, Fenster und Mobiliar weitgehend zerstört. Auf der Bluefields vorgelagerten Insel Corn Island sind alle acht Schulen mit jeweils zwei Klassenzimmern dem Hurrikan zum Opfer gefallen.
Was geschieht nun mit den Spenden der taz-LeserInnen? In Vorgesprächen mit den zuständigen nicaraguanischen Institutionen habe ich eine Übereinkunft erzielt, daß zunächst eine Kalkulation erstellt wird über
-die Kosten der Bauarbeiten für die Dachreparaturen von 128 Klassenzimmern der Schulen von Bluefields mit Eternitplatten (Spende der kubanischen Regierung),
-die Kosten für den Neu- beziehungsweise Wiederaufbau der zerstörten Schulgebäude in Bluefields und den umliegenden Siedlungen,
-Kosten eines zentralen Neubaus einer Schule für Corn Island und
-Angebote für Baumaterialien, die im Inland schwer zu beschaffen sind, wie zum Beispiel Zink-Wellbleche, Zinknägel, Rostschutzfarbe usw. Dabei sollen Alternativangebote aus den benachbarten Ländern Costa Rica und Panama beurteilt werden.
Sobald sämtliche Kosten bekannt sind, wird die taz zusammen mit den nicaraguanischen Behörden festlegen, wofür genau die Spendengelder aus der taz-Aktion „Schulen für Bluefields“ verwendet werden sollen. Einen relativ geringen Betrag (etwa 5.000 US-Dollar) werden wir für den Kauf von Mikrowellensendern und -empfängern investieren, da das häufige Zusammenbrechen der Telefonverbindung ein zentrales Problem darstellt. Außerdem wurde mit den nicaraguanischen Behörden vereinbart, daß sich die Bau- und Materialpreise am internationalen (zentralamerikanischen) Preisniveau orientieren müssen, damit mit dem bestehenden Spendenfonds möglichst viele Schulen instand gesetzt werden können. Materialien, die wesentlich billiger im Ausland zu beziehen sind, werden direkt dort gekauft und importiert. Nach Möglichkeit sollen jedoch die Devisen im Inland investiert werden, da der chronische Devisenmangel immer wieder das Funktionieren der Institutionen in Frage stellt. Bauausführer sollen in jedem Fall entweder das Ministerium für Bauwesen oder, sofern die Voraussetzungen gegeben sind, freiwillige Selbsthilfegruppen sein.
Tonio Milone, Managua Spenden an:
Freunde der alternativen Tageszeitung e.V.
Konto-Nr.: 26034850
BLZ 10090000, Berliner Volksbank
Kennwort: Schulen für Bluefields
Kontostand 23.12.1988: 477.329,44 Mark
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