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K O M M E N T A R Gut für Polizei

■ Freiwillige Namensschilder stören nicht

Das stellt Kontakt her, das schafft Vertrauen, das kennen wir von Comet. Da müssen die VerkäuferInnen ihre Namensschildchen am Kittel tragen und treten uns nicht als Anonyma entgegen. Das soll bei der Polizei auch so sein, fordert der Grüne Martin Thomas, und der designierte Polizeipräsident Rolf Lüken findet das auch. Mit einem großen Unterschied zu Comet allerdings: Freiwillig soll's sein, bei der Polizei - zunächst mal, meint Thomas, auf jeden Fall nur, meint Lüken.

In der Praxis wird das dann so aussehen: Wenn Polizeimeister Karl Schmidt als Kontaktbereichsbeamter durch Bremens Straßen schlendert, trägt er seinen Namen am Revers, damit ihn Frau Wagner auch namentlich ansprechen kann, wie's denn so geht und ob er nicht irgendwo ihren Hund gesehen habe. Wenn Polizeimeister Karl Schmidt aber auf Demo soll, um potentielle Randalierer in Vorbeugehaft zu nehmen, oder ein besetztes Haus zu räumen hat, läßt er sein Schild natürlich im Spind, damit er ohne falsche Hemmungen seinen Auftrag erfüllen kann. Namensschildchen auf freiwilliger Basis, das ist gut für die Polizei. Es schafft Vertrauen bei Frau Wagner und stört nicht bei der Knüppelei.

Holger Bruns-Kösters

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