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USA: Im EG-Fleisch mehr Hormone

Bonn (ap) - Die USA sind im Streit mit der Europäischen Gemeinschaft über die EG-Importsperre für Hormonfleisch nicht bereit, diese Maßnahme tatenlos hinzunehmen, und drängen mit Nachdruck darauf, den Gesamtkomplex im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) bald in Genf zu beraten. Man sei in der Ablehnung des Hormonverbots unnachgiebig, da es „jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt“, erklärte der für Wirtschaftsfragen zuständige Gesandte der US-Botschaft, Richard Imus, in Bonn.

„In Anbetracht des von der EG verhängten totalen Hormonverbots wirkt es wie Ironie, daß der Hormongehalt in amerikanischem Ochsenfleisch sehr viel geringer ist als in europäischem Fleisch“, meinte Imus. Dies treffe ebenfalls bei Fleisch von Kühen zu. So enthalte auch deutsches Fleisch mehr Hormone als die von der EG durch Importstopp ausgeschlossene US-Ware, erklärte Imus.

Imus wies darauf hin, daß die natürliche Hormonproduktion eines Bullen in nur vier Tagen 200 Milligramm betrage. Diese geringe Menge werde für die gesamte Mastzeit eines amerikanischen Ochsen benötigt. Sie sei in einer im Ohr des Jungtieres implantierten Kapsel untergebracht. Für die Bundesbürger gebe es daher keinen Grund zur Beunruhigung beim Konsum amerikanischen Fleisches.

Die vom EG-Verbot betroffenen US-Rindfleischexporte umfassen ein Volumen von 145 Millionen Dollar. Dies sei in der amerikanischen Wirtschaftsbilanz kein großer Posten, räumte der für Landwirtschaft zuständige Botschaftsrat Gerald Harvey vor der Presse ein.

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