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UdSSR-Truppenabzug aus Afghanistan offen

Moskau (wps/taz) - Die Sowjetunion hat am Dienstag damit gedroht, ihren Truppenrückzug aus Afghanistan über den vereinbarten 15.Februar hinaus zu verzögern. Yuli Woronzow, stellvertretender sowjetischer Außenminister, erklärte nach einer Tour durch die Region in Moskau, es sei noch zu früh, einen endgültigen Zeitplan für den Abzug der letzten Soldaten vorzulegen, da die Rebellen ihre Angriffe auf die afghanischen Regierungstruppen fortsetzten und zudem noch keine politische Lösung gefunden worden sei. Woronzow war in Pakistan, Saudi-Arabien und im Iran mit Führern der Mudschahedin zusammengetroffen. Diese hatten die sowjetische Forderung nach einer Beteiligung der Nadschibullah-Regierung in Kabul an einer Übergangsregierung abgelehnt. Unabhängig von dieser Äußerung geht die Regierung in Washington davon aus, daß die sowjetischen Truppen Afghanistan fristgerecht verlassen. Die Sowjetunion habe vor wenigen Tagen ihren unterbrochenen Rückzug wieder aufgenommen und es gebe keinen Grund, an einem vollständigen Abzug bis Mitte Februar zu zweifeln. Der Rückzug aus Afghanistan ist ein wichtiger Baustein in der neuen sowjetischen Außenpolitik, die auf die Beilegung regionaler Konflikte abzielt.

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