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FU-Wahlen gefälscht

■ 17 Hochschullehrer durften ihre Stimmen noch einmal abgeben / AS-Wahl soll angefochten werden

Wahlfälschungen in größerem Umfang haben gestern die Mitglieder des Zentralen Wahlvorstands der FU bei den Gremienwahlen zum Akademischen Senat (AS) und dem Studentenparlament aufgedeckt. Die gefälschten Wahlunterlagen seien in der Stimmengruppe der Professoren bemerkt worden, gab der Wahlvorstand bekannt.

In siebzehn Fällen sei den betroffenen Hochschullehrer Gelegenheit zur erneuten Stimmenabgabe gegeben worden. Weitere Wahlverfälschungen seien nicht auszuschließen. Wodurch die Unregelmäßigkeiten entdeckt wurden, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Möglicherweise hätten die Unbekannten auch Blanko-Wahlbriefe gestohlen. Der Präsident, so der Wahlvorstand weiter, habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Unterdessen hat die „Freie Professorenliste“ angekündigt, daß sie aufgrund der aufgetauchten Fälschungen die Wahl anfechten werde.

Die Gremienwahlen, die schon Mitte Dezember begonnen hatten, werden in erster Linie über die Briefwahl abgewickelt. Gestern nachmittag, am letzten Wahltag, fand die Urnenwahl im Henry-Ford-Bau statt.

Bei einer erfolgreichen Anfechtung wird ein großer Verwaltungsaufwand erforderlich. Bis zur Neuwahl würden die bisherigen Mehrheitsverhältnisse im AS erhalten bleiben.

cb

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