piwik no script img

Werften sitzen wieder alle in einem Boot

Hamburg/Bremen (ap) - Der seit dem vergangenen Jahr andauernde Streit zwischen den deutschen Großwerften über einen 2,3-Milliarden-Auftrag zum Bau von vier neuen Fregatten für die Marine ist am Freitag beigelegt worden. In einer gemeinsamen Erklärung teilten die Werften Blohm + Voss (Hamburg), Bremer Vulkan, Howaldtswerke Deutsche Werft (Kiel) und Thyssen Nordseewerke (Emden) mit, sie hätten sich darauf verständigt, daß die Bremer jetzt „mit etwa ein Viertel der auf die Werften entfallenden Konstruktions- und Fertigungsstunden beteiligt“ werden. Der Einbau der Waffen und Führungsanlagen werde von den Werften in Hamburg, Kiel und Emden, die wegen des Fregatten-Programms ein Konsortium bilden, vorgenommen. Der jetzt beschlossene „umfangreiche Anteil des Bremer Vulkan“ am Fregatten-Programm sei im Interesse „eines partnerschaftlichen Zusammenstehens der norddeutschen Werften zustandegekommen“.

Zu dem Streit um den Riesen-Auftrag war es deshalb gekommen, weil die Bremer trotz gemeinsamer Bewerbung aller vier Großwerften plötzlich vom Fregatten-Programm ausgeschlossen schienen, da der Auftrag an Blohm + Voss und das Konsortium ging, von denen ein preisgünstigerer Kostenvoranschlag vorlag. Auslöser dieses „Rausschmisses“ war allerdings der Vulkan selbst. Die Bremer hatten nämlich zuvor ihrerseits versucht, mit Dumping-Angeboten die Partner auszustechen. Der Bremer Vulkan hatte daraufhin mit rechtlichen Schritten gedroht. Die vier Fregatten des Typs F123 sollen in den 90er Jahren die Zerstörer der Hamburg -Klasse ersetzen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen