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Q U E R S P A L T E Wir in NRW

■ Kohl, Rau, Blüm und „das größte Bundesland“

Am Donnerstag war es für die Düsseldorfer Journalisten mal wieder soweit. Großkampftag. Der schwarze Riese aus Bonn „ich bin Leiter der deutschen Politik“ - kam nach Düsseldorf und betätigte sich sogleich als Aufklärer. „Nordrhein -Westfalen“, so Kohls Botschaft, „ist das größte Bundesland.“ War er gekommen, um uns diese Message zu überbringen? Nein, nicht nur. NRW ist auch das „wichtigste Land“ und - jetzt kommen wir langsam zum Punkt - „auch wahlentscheidend für nationale Wahlen“. Die stehen bekanntlich im nächsten Jahr an. „Sehr persönlich und sehr aktiv“ will Kohl sich schon bei der der Bundestagswahl vorgelagerten Landtagswahl einschalten. Mit Blüm tritt „ein erstklassiger Mann“ an, der „das Land fit macht“. Der wird „ihnen noch sehr viel Freude machen“, sagt der Politikleiter aus Bonn.

Einer freut sich schon jetzt. Zwei Stunden vor Kohl bat Bruder Johannes, der auch Sozialdemokrat ist, die Journaille zu sich. „Ich freue mich, wenn Blüm in NRW antritt.“ Warum ist er so fröhlich? Da muß man Infas fragen. Zwei Drittel der NRWlinge, so sehen es die Demoskopen, wollen Rau zum Politikleiter in NRW machen, weniger als 30 Prozent Kohls Abteilungsleiter Norbert Blüm. Da kommt Freude auf. Kein Wunder, daß Rau soeben festgestellt hat, daß sich schon wieder im Land zwischen Rhein und Weser „die Aufbruchstimmung verstärkt“ hat. Seit Jahren kommen „Wir in NRW“ nicht mehr zur Ruhe, ewig „im Aufwind“. Nach den Gesetzen der Logik müßte längst ein Orkan toben. Tatsächlich spüren „Wir in NRW“ aber allenfalls ein Säuseln. Wer erklärt uns das?

Walter Jakobs

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