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Fachhochschule Gießen und Uni Heidelberg besetzt

Gießen/Heidelberg (taz) - Heidelberger StudentInnen haben gestern die Neue Universität besetzt. Rund 800 Studierende hatten zuvor aus Protest gegen die miserablen Studienbedingungen das Schloß in Heidelberg in Beschlag genommen. Von dort waren sie allerdings wieder vertrieben worden. In Tübingen wurde gestern die ehemalige Neurologische Klinik besetzt. Die StudentInnen fordern, den Bau als Wohnraum zu nutzen.

An der Fachhochschule Gießen halten steikende Studierende seit Mittwoch das Rektorat besetzt. Die Forderungen unter anderem: Der Rektor soll die Fachhochschule zu Beginn des kommenden Semesters aus Protest gegen die miserablen Studienbedingungen zumindest an einem Tag demonstrativ schließen, um so klarzumachen, „daß kein Hochschulbetrieb unter diesen Bedingungen mehr möglich ist“. Seit letzter Woche halten StudentInnen die Bibliothek rund um die Uhr offen, um gegen die „Ausstattung und Ausleihzeiten zu demonstrieren“. Zuletzt waren die Bücherregale täglich nur zwei Stunden zugänglich und die Ausleihe geschlossen. Das 15,6-Millionen-Mark-Hochschulsonderprogramm Hessens lehnen die FachhochschülerInnen als unzureichend ab. Bei Redaktionsschluß dauerte ein Gespräch zwischen StudentInnnen und Rektor noch an.

Auf einer Vollversammlung haben gestern 1.500 Studenten der Universität Hannover der niedersächsischen Landesregierung ein bis Donnerstag kommender Woche befristetes Ultimatum gestellt: Sie verlangten von der Regierung Albrecht, die Streichung der Zwangsexmatrikulation aus dem Entwurf zur Novellierung des Hochschulgesetzes. Außerdem wollen sie den Verzicht auf die Pläne zur Schließung ganzer Fachrichtungen und die Rückgabe jener 371 Stellen an den niedersächsischen Hochschulen, die 1987 im Zuge der Sparpläne gestrichen wurden. Falls diese „Minimalforderungen“ nicht bis nächsten Donnerstag erfüllt werden, droht auch in Hannover ein uniweiter Streik.

w.b./ü.o.

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