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Aufstand in Benin: Armee hat Schießbefehl

■ Ursache ist die schwere Finanzkrise in dem westafrikanischen Land

Cotonou (afp) - Nach anhaltenden Unruhen in Benin hat der Präsident des westafrikanischen Landes, Brigadegeneral Mathieu Kerekou, der Armee in der Nacht zum Dienstag sofortigen Schießbefehl erteilt. Die Soldaten wurden ermächtigt, landesweit ohne Vorwarnung auf jede Menschenansammlung zu feuern. Benins Hauptstadt Porto-Novo wurde am Dienstag von Sicherheitskräften komplett abgeriegelt, nachdem es dort zu schweren Ausschreitungen gekommen war.

Benin steckt seit mehreren Monaten in einer akuten Finanzkrise, wodurch den Angestellten im öffentlichen Dienst teilweise seit einem Vierteljahr kein Gehalt mehr ausgezahlt werden kann.

Die Protestbewegung gegen die Finanzpolitik der Regierung radikalisierte sich zunehmend und erlebte mit den Ausschreitungen vom Montag abend in Porto-Novo einen vorläufigen Höhepunkt. Während der Demonstration wurden regierungsfeindliche Slogans gerufen, Bilder des Präsidenten verbrannt und mehrere öffentliche Gebäude verwüstet. Wie aus Cotonou, dem beninischen Regierungssitz, verlautete, wurden noch in der Nacht die Armee als Verstärkung nach Porto-Novo entsandt.

Die Regierung Kerekou ist gegenwärtig bemüht, Finanzabsprachen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank auszuhandeln. Bis jetzt war das beninische Kabinett aufgrund der leeren Staatskassen noch nicht in der Lage, einen Haushaltsentwurf für das laufende Jahr vorzulegen. Für Januar 1989 mußte ein provisorischer Not -Etat verabschiedet werden, der nur einen Monat lang gilt.

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