: Rüstung tötet schon im Frieden
■ Zum Thema „Militärflugzeuge über Bremen“ Offener Brief an die Bremische Landesregierung:
Die Bremer Tagespresse zitierte am 11. Januar einen Kattenturmer Augenzeugen, der ein Kampfflugzeug vom Typ MRCA „Tornado“ im Anflug auf den Bremer Flughafen beobachtet hatte. In dem Bericht hieß es weiter, daß nach Auskunft der Flugsicherung Tiefflüge nicht, andere militärische Übungsflüge jedoch sehr wohl über dem Stadtflughafen erlaubt seien. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf eine deutsch-amerikanische Vereinbarung aus dem Jahre 1982, die den US-Luftstreitkräften jederzeit die volle Nutzung des Flughafens garantiert. Also ist zu befürchten, daß insbesondere nach dem geplanten Ausbau auch die Militärfliegerei erheblich zunehmen wird.
Wir AnwohnerInnen im Kattenturmer Flughafenbereich sind sehr besorgt und fühlen uns akut bedroht. Was in Remscheid und nahe Wiesmoor geschah, kann sich jederzeit in Bremen wiederholen. Es ist bedauerlich, daß der Bremer Senat bisher keinerlei Konsequenzen aus den Katastrophen gezogen hat. Wünschenswert wäre mehr Offenheit im Umgang mit der Bevölkerung, insbesondere was Informationen über die Anzahl der militärischen Übungsflüge und die sich daraus ergebende Gefährdung der StadtbewohnerInnen angeht.
Wir appellieren an den Bremer Senat, sich gegenüber der Hardthöhe und der Bundesrepublik für ein sofortiges Ende aller Militärflüge über der Hansestadt einzusetzen. Wie die furchtbaren Ereignisse wieder einmal zeigen, tötet Rüstung schon im Frieden. Darauf kann gar nicht oft genug hingewiesen werden, denn schon morgen kann es auch die „Friedenshauptstadt“ Bremen treffen!
Wieland von Hodenberg und zehn MitunterzeichnerInnen
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen