Die Axt regiert in Frankfurt

Frankfurt (taz) - Das „Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn“ (AUA!) protestiert „in aller Schärfe“ gegen den Beginn der Rodungsarbeiten für die Trasse der Frankfurter Stadtautobahn (Ostumgehung) auf der Grundlage des vom hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Alfred Schmidt (FDP) angeordneten Sofortvollzugs. Umweltschützer und Grüne werfen dem Minister die „generalstabsmäßige Vorbereitung“ des Rodungsszenarios vor: Die aus Österreich und Süddeutschland stammenden Holzfäller hatten bereits am Montag an verschiedenen Stellen und geschützt von einem Großaufgebot Polizei mit den Baumfällarbeiten begonnen. Gestern setzten die Holzfäller ihre Arbeit fort. Nach Augenzeugenberichten sollen Demonstranten, die sich auf Äste gesetzt hatten, „regelrecht abgesägt“ worden sein. Die Eile, mit der das Wirtschaftsministerium den Ende Januar angeordneten Sofortvollzug für die Osttangente der Stadtautobahn hat umsetzen lassen, werten die Grünen im Römer als Indiz dafür, daß die derzeit in Hessen und in Frankfurt regierenden Parteien Angst davor hätten, bei den bevorstehenden Kommunalwahlen in der Mainmetropole die Macht zu verlieren. Deshalb würden jetzt noch vor dem 12. März Fakten geschaffen. Das „AUA„-Bündnis hat an den hessischen Ministerpräsidenten appelliert, er möge seinen Wirtschaftsminister zurückpfeifen.

kpk