: Baustopp aufgehoben
■ Kornhof in der Neustadt darf zum größten Teil doch bebaut werden / Oberverwaltungsgericht revidierte 1. Instanz
Der Baustopp für den Kornhof in der Bremer Neustadt ist vom Oberverwaltungsgericht zum überwiegenden Teil wieder aufgehoben worden. Jetzt darf die Firma Impla das Grundstück doch zu 100 Prozent mit einer Garage versiegeln. Einzige Einschränkung, die die Oberverwaltungsrichter übrigließen: Statt wie geplant 17 Häuser darf Bauherr Jürgen Stahrenberg nur noch 13 Häuser auf die Garagendecke stellen.
Das Verwaltungsgericht hatte in der erstinstanzlichen Entscheidung besonders bemängelt, daß entgegen den Vorschriften des Bebauungsplanes das gesamte Grundstück mit einer Garage zubetoniert worden war. Dieses spielte bei der Entscheidung der höheren Instanz offensichtlich keine Rolle mehr.
Das OVG beschränkte sich darauf die nachbarwidersprüche gegen eine Bebauung zu nah an den Grundstrücksgrenzen zu überprüfen. Und nur dort, wo
auch Nachbarn Einsprüche erhoben haben, darf jetzt nicht mehr bebaut werden.
In der Bauverwaltung war man über die Entscheidung überrascht, wollte jedoch keinen Kommentar abgeben, bevor nicht die Begründung vorliege. Und auch Bauherr Stahrenberg, der der Stadtgemeinde bereits mit Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe gedroht hatte, wunderte sich. Entweder sei eine Grenzbebauung generell unzulässig oder eben nicht. Eine Neuplanung für die Siedlung kommt für Stahrenberg dennoch nicht in Frage.
Bei einer Neuverhandlung der Baupläne hätten die Stadtwerke Bremen noch einmal die Möglichkeit bekommen, die Genehmigung für eine energiefressende Stromheizung, mit der Stahrenberg die gesamte Wohnanlage beheizen will, zu revidieren. Nach der Entscheidung des OVG wird dies kaum mehr möglich sein.
hbk
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen